Protoplaneten und Monde


Protoplaneten

Parallel zur Planetenentwicklung verdichtet sich die zentrale Scheibenmaterie zur Protosonne.

Der Gasanteil der um die Protoplaneten kreisenden Linsen setzt sich als dicke Atmosphäre auf deren Kernen ab. Damit besitzen in der frühen Entwicklungsphase alle Planeten eine dicke Gashülle und infolgedessen auch wesentlich größere Massen *h) bevor der Sonnenwind seine abtragende Wirkung entfalten konnte.

Ähnlich, wie bei der Sonne trägt die potentielle Energie nur teilweise zur Drehzahlsteigerung bei, sondern wandelt sich in Kompressions- und Reibungswärme.

Diese, in Verbindung mit der Zerfallswärme aus den vor 4,5 Mrd. Jahren noch reichlich vorhandenen radioaktiven Elementen, lassen die feste Materie schmelzen.

Das ermöglicht das Absinken der schwersten Elemente ins flüssige Zentrum mit einer weiteren Drehzahlerhöhung durch den Pirouetteneffekt.

Staub- und Gasbestandteile mit höherer Rotationsenergie setzen sich in der Kontraktions- Endphase als Materieringe ab, die sich zu Monden entwickeln können, oder unter Einfluss von Roche-Kräften als Ringsystem bestehen bleiben.

Das Auftreffen fester Materie auf die Planetenoberfläche in überwiegend prograder Richtung, ist letztlich für die heutige Eigendrehung der Planeten verantwortlich.

Erst danach folgt die T-Tauriphase. *k)

Maximal 100 Millionen Jahre dauert diese erste Brennphase der Sonne.

Der in dieser Phase wütende Sonnenwind ist mit dem, der heutigen Sonne nicht vergleichbar.

Die Sonne hat noch nicht ihr gleichmäßiges Wasserstoffbrennen erreicht, sondern pulsiert zwischen aufgeschaukelter potenzieller und kinetischer Energie. Dabei werden unregelmäßige Wasserstofffusionen im Kern ausgelöst. Die Sonnenoberfläche ist durch dieses Pulsieren in hektischem Aufruhr und strahlt z.B. im Röntgenlicht zeitweise mit der hunderttausendfachen Energie der heutigen Sonne. Sonnenfackeln und Protuberanzen werfen Trillionen Tonnen Oberflächenmaterie mit Geschwindigkeiten bis zu 1000 km/s in den Weltraum. Restliche Scheibenmaterie,

sowie die Gashüllen der inneren Planeten werden fort geblasen. Sollte unser Planetensystem dem Durchschnitt entsprechen, wurden ca. 20 bis 30% der Scheibenmasse für die Planetenbildung verbraucht.

Der Rest bildet fortan einen Teil der interstellaren Materie. Kometenschweife zeigen, wie stark auch heute noch der Druck des Sonnenwinds auf Staub- und Gasteilchen ist.

Am Ende dieser Phase sind außer Merkur und Venus,

auch Erde und Mars vollständig ihrer Gashülle beraubt.  

Alles was diese Planeten heute als Atmosphäre besitzen, ist ausschließlich dem Vulkanismus, und auf der Erde zusätzlich biologischen Vorgängen zu verdanken.

 

Monde / Erdenmond

 

Eins der stärksten Argumente für den Aerosolzustand der Linsen ist, dass die Hauptumlaufrichtungen der Monde ebenfalls prograd sind, und dass sie sich prinzipiell in der Äquatorebene um den Mutterplaneten drehen.

 

Die z.Z. favorisierte Kollisionstheorie des Erdenmondes birgt eine Reihe von Widersprüchen, die eigentlich nur ein anthropozentrisches Weltbild offenbart. Abgesehen davon, sprechen weitere Argumente gegen eine solche Erklärung.

 

Bei der gängigen Kollisionstheorie besteht für eine prograde Umlaufbahn nur eine 50%- Change, und die Wahrscheinlichkeit für eine achsengleiche Lage der Umlaufbahnebenbe des Mondes mit der des Planeten, wäre noch viel geringer. Beide Wahrscheinlichkeiten in Summe liegen unter 25%.

 

Sollte der Erdenmond tatsächlich durch die Kollision der Erde mit einem Kleinplaneten entstanden sein, wäre die jetzige Lage der Rotationsebene und Umlaufrichtung des Mondes ein Riesenzufall. In Wirklichkeit bildet die Bahn des Erdenmondes keine Ausnahme zu den 15 großen Monden des Sonnensystems.                                                                                                        

Als Argument für die Kollisionstheorie des Erdenmondes wird das Fehlen eines nennenswerten Metallkerns angeführt. Bei der Kollision sei Mantelgestein ins All geschleudert worden; der Metallkern des Einschlagkörpers sei in die Protoerde eingesunken und habe sich mit dem vorhandenen Kern vereinigt.

 

Dass es auch ganz anders abgelaufen sein kann, zeigt ein ganz banaler Versuch:

(Man braucht dafür nicht mal einen Computer.)

Man lasse eine Mischung aus Sand und Eisenschrot gleicher Körnung in Wasser sedimentieren. Das Ergebnis ist eindeutig.

Dabei repräsentiert die Schwerkraft die Schwerkraft des Protoplaneten,

das Wasser die Gashülle und die Sinkstoffe die Schichtung im Erde-Mond-Proto-System.

Ein Kritiker dieser These würde jetzt einwenden, dass im (fast-)Vakuum alle Körper, unabhängig der Dichte gleich schnell fallen.

Das trifft aber nur für vollständiges Vakuum zu. Die Gasdichte hat aber in dieser Entwicklungsphase schon erheblichen Einfluss.

Zu einer selektiven Sinkgeschwindigkeit der aus der Protoscheibe einfallenden festen Materie kommt es, wenn sich die Gashülle in den innersten Bereichen zunächst mit Orbitalgeschwindigkeit um den Planeten dreht, während Teilchen geringerer Dichte mitgerissen werden und im Orbit bleiben, wird Materie höherer Dichte davon weniger beeinflusst und mehr oder weniger weit bis zur Planetenoberfläche durchfallen. Solch ein Wirbel nimmt in der Umfangsgeschwindigkeit zum Zentrum hin, bis zur Orbitalgeschwindigkeit zu. Die Geschwindigkeit nahe der festen Oberfläche fällt wegen der Reibung wieder ab, und bremst, nach dem, wenn aus der Protoscheibe kaum noch Nachschub kommt, die ganze Gashülle, so dass sie sich kugelförmig um den Planeten  verteilen kann. Die Wirkung der selektiven Sinkgeschwindigkeit lässt sich sehr schön an den Galileischen Monden beobachten, bei denen die Dichte vom äußeren zum inneren kontinuierlich zunimmt.

Die andere Auswirkung dieser Vorgänge ist die hohe Eigenrotation der Planeten.

Infolge des mit der Gashülle drehenden Materials, wirkt der tangentiale Anteil der Impulsübertragung auf den Protoplaneten rotationsbeschleunigend.

 

Ein weiteres Argument, dass immer wieder angeführt wird, ist das Fehlen von leichten Elementen in den Gesteinen, das Raumfahrer von ihren Missionen zurückgebracht haben. Das sei ein Beleg dafür, dass das Gestein bei der Kollision aufgeschmolzen sei, und dabei seien alle leichten Elemente verdampft. Man ignoriert allerdings, dass alle Apollo-Missionen ihren Landeplatz in den Maaren hatten. Die Maare sind das Produkt von den größten Einschlägen auf der Mondoberfläche. Aufgeschmolzenes Material hatte, ebenso wie Ergussgestein auf der Erde die leichten Elemente verloren. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Entgasung auf der Mondoberfläche wesentlich effektiver war, als unter Erd-Atmosphärendruck. Hätte die NASA die Astronauten im Gebirge landen lassen, wäre das gegen jede Vernunft und selbstmörderisch gewesen, aber die Gesteinsproben hätten anders ausgesehen.

 

*h) Joachim Herrmann: Astronomie die uns angeht, Seite: 108, Mohndruck Buch-Nr: 6124

*k) von der Weiden: Geburt und Tod der Sterne, Seite: 51ff, ISBN 3-440-06894-3